Dolly Hüther
Was Sie immer schon über Dolly Hüther wissen wollten.
Bürgertaler sorgt für glänzende Augen
SPD in Gersweiler sieht optimistisch in die Zukunft:
Zwei Dorf-Originale im Mittelpunkt
Ehrung In Gersweiler wurden Jürgen Gaffga und Dolly Hüther im Beisein von zwei Glücksbringern geehrt. FOTO: B&B |
Gersweiler (ob). Der SPD-Ortsverein Gersweiler unter Führung der Landtagsabgeordneten Isolde Ries ist für das Wahljahr 2004 gerüstet. Das bewies offenbar der Besucherandrang beim Neujahrsempfang im ehemaligen Gersweiler Rathaus. Unter den Ehrengästen war auch der Sprecher der SPD Bezirksratsfraktion Claus Theres, der erstmals als offizieller Nachfolger von Horst Schmidt im Amt des Bezirksbürgermeisters begrüßt wurde und für die SPD kandidiert. Im Mittelpunkt der politischen Matinee stand die Verleihung des von den örtlichen Sozialdemokraten geschaffenen Bürgertalers an den Gersweiler Löschbezirksführer der Freiwilligen Feuerwehr, Jürgen Gaffga, 59, sowie an Dolly Hüther, 71, der politisch und sozial engagierten Heimatschriftstellerin. Bezirksverordnete Elisabeth Rammel erwähnte in ihrer Laudatio das Schaffen von Hüther, die insbesondere mit dem Buch "Dolly, ess dei Supp" Geschichten aus ihrem Leben beschrieb, die immer wieder zum Schmunzeln anregen. Die Geschichten machen heiter, auch betroffen, ganz wie das Leben so spielt, so Rammel. Bärbel Bock, ebenfalls Mitglied im Bezirksrat West, stellte das Wirken des Feuerwehrmannes Gaffga heraus. Ein Leben mitten im Dorf, von der Pfadfindergruppe Biber zum Hauptbrandmeister als Kämpfer gegen den roten Hahn. "Ei, du könnschd doch gudd in die Feierwehr kumme", habe ein Freund dem damals 18-jährigen Pfadfinder den Weg zur Feuerwehr geebnet. Seit 1963 ist der Dienst an seinen Mitmenschen für den Büro-Informations-Elektronik-Meister zum Lebensinhalt geworden. 1996 war ihm bereits das Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber an die Brust geheftet worden. Die SPD-Ortsvorsitzende Ries streifte in ihrer Rede zum neuen Jahr kurz die Weltpolitik, um sich dann der kommunalen Ebene zuzuwenden. Positiv wertete Ries das neue Jugendzentrum (Juz) in Gersweiler sowie den Ausbau der Skateranlage. Das neue Gebäude des Deutschen Boule-Leistungs-Zentrums wirke zwar wie ein Klotz neben der Sporthalle, werde aber von den Boulisten gut angenommen. Gersweiler habe ein Problem mit dem derzeit trockenen Aschbachweiher. Seit die frühere Saarbrücker Bürgermeisterin Margit Conrad das St. Johanner Rathaus in Richtung Mainz verlassen habe, sei mit dem Gersweiler Kleinod nichts mehr geschehen. "Die SPD wird es sich nicht gefallen lassen, dass die Verwaltung den Weiher gegen ein Fließgewässer eintauschen will," gab sich Ries kämpferisch. Nächstes Thema mit Ortsbrisanz. "Im Gefolge der Wahl zum Oberbürgermeister hat eine große Volkspartei entdeckt, dass Gersweiler Sanierungsgebiet sein könnte. Aber außer einigen hübschen Zeichnungen ist bislang nichts Konkretes herausgekommen," sagte Ries. Gewiss sei, dass damit auf die Bürger erhebliche finanzielle Belastungen zukämen. Wenn auch erst in zehn Jahren. Die SPD wolle zunächst einmal die Bürger zu Wort kommen lassen und fragen, ob diese Sanierung überhaupt gewollt sei. Eine Kosten/Nutzenanalyse müsse zunächst auf den Tisch. Denkbar wäre eine kleinere Lösung, um die Hauptstraße umzugestalten und die Verkehrsprobleme zu mildern. Nach wie vor überhaupt nicht zufrieden ist Ries ("und damit auch die SPD") mit der Polizeireform, die dazu führte, dass Gersweiler jetzt von der Polizei in Völklingen betreut werde.
Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 16.01.2004