Dolly Hüther
Was Sie immer schon über Dolly Hüther wissen wollten.
Der fadenreiche Kokon - Rezension Opus
OPUS Kulturmagazin
Der fadenreiche Kokon
Verlag: rotation/tredition, Berlin, 208 Seiten
Das Buch schildert die späte Liebe zwischen einer Frau Mitte 70, temperamentvoll, redegewandt, progressiv, und einem zehn Jahre jüngeren eher zurückhaltenden, konservativen Mann. Zärtlichkeit und Leidenschaft im vorgerückten Alter sind längst kein Tabu mehr in der Literatur. Dolly Hüther schildert einfühlsam, wie diese beiden Menschen zueinander finden, wie sie ihre wieder erwachende Sexualität erleben. Diese Beziehung bringt intensive Gespräche, spannende Dialoge, sie spornt die Phantasie an für gemeinsame Unternehmungen, aber auch zur Überwindung von Ängsten und Befremdungen. Worüber Marianne nicht sprechen kann, das vertraut sie ihrem Tagebuch oder Briefen an. Sie sinniert über ihr früheres Leben, über die Schulzeit, reflektiert die Beziehung zu ihrem Ehemann, der dem Alkohol verfallen ist, und schildert ungeniert auch ihre Aggressionen. Aber sie bewahrt ihren Humor und verkraftet am Ende auch, dass ihre Liebe zu Ende geht.
Nach den spritzigen Kurzgeschichten in „Dolly, ess dei Supp“ legt die Autorin jetzt erstmals eine längere Erzählung vor. Ein Buch, das vielen Mut machen könnte.
Buchvorstellung am 20. Mai, 20 Uhr im Rathausfestsaal Saarbrücken
kb